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CD-Tipps

SONNY LANDRETH

SONNY LANDRETH / RECORDED LIVE IN LAFAYETTE

Blues, Soul, Zydeco und etwas Fusion. Mit viel Spielfreude bringen Sonny Landreth und Co ihre eigene Mixtur des Blues auf die Bühne.

Ein sogenannter Musician’s Musician ist Sonny Landreth schon seit jeher. Der Meister der Slidegitarre ist ein gefragter Sessionmusiker und veredelte schon Alben von unter anderem John Hiatt oder Mark Knopfler und spielte bei John Mayall’s Bluesbreakers und in der Band von Clifton Chenier (dem König des Zydeco). Darüberhinaus hat der 66-jährige etliche Soloalben veröffentlicht, das letzte, wieder mehr klassischem Bluesrock zugetan, „Bound By The Blues“ erschien 2015. Nun folgt mit „Recorded Live In Lafayette“ ein Livealbum, welches sich mit der gesamten Historie des Gitarristen befasst und in zwei Sets, akustisch (CD1) und elektrisch (CD2), aufgeteilt ist.

Das seine Zeit mit Chenier den Gitarristen maßgeblich beeinflusst hat macht schon direkt der Opener des Akustiksets, „Blues Attack“ von seinem Debütalbum, deutlich. Das Akkordeon von Gastmusiker Steve Conn nimmt neben der Gitarre eine prominente Rolle ein und tut es im Verlauf des Albums immer wieder. „Hell At Home“ ist etwas straighter und Landreth verziert seine weichen und klaren Gesangslinien immer wieder mit lässigen Slidelicks, die er einfach aus dem Ärmel zu schütteln scheint. Der Standard „Key To The Highway“ kommt zwar reichlich entspannt daher, aber Landreth kann auch diesem Song noch etwas neues abgewinnen, während die flotte Nummer „Creole Angel“ stampfend nach vorne treibt. Dem bestens eingespielte Trio aus Landreth, Bassist David Ranson und Drummer Brian Brignac hört man den Spaß an der Musik förmlich an, die Gastmusiker Sam Broussard (Gitarre) und der schon erwähnte Steve Conn fügen sich ebenso nahtlos in diese Riege außerordentlich guter Musiker ein.

Das elektrische Set wird vom fröhlichen „Back To Bayou Teche“ eröffnet. Das Instrumental „The Milky Way Home“ klingt, als würde Joe Satriani Slidegitarre spielen und Landreth zeigt eindrucksvoll was er drauf hat. Das ebenfalls Instrumentale „Überesso“ vermischt fusionartige Elemente mit dreckigem Bluesrock, ist aber nach „Brave New Girl“ der dritte Song ohne Gesang in Folge, sodass etwas Langeweile aufkommt. Höhepunkt der zweiten CD ist dann eindeutig „Soul Salvation“ das gekonnt Soul, Blues und Zydeco-Elemente miteinander kombiniert und mit schönem Zusammenspiel von Gitarre und Akkordeon aufwartet. „The One And Only Truth“ ist zum Abschluss nochmal etwas flotter und Steve Conn darf sich nochmal als Leadsänger beweisen.

Im Vergleich zum akustischen Set, baut das elektrische zweite leider etwas ab. Die vielen Instrumentalstücke stören den Fluss etwas, wenn auch die Band gerade dort zeigt, wie gut sie eingespielt ist. Trotzdem ist „Recorded Live In Lafayette“ ein überzeugendes Livedokument, dem man die Spielfreude der Beteiligten jederzeit anhört. Purer Blues ist auf dem Album selten zu finden, aber gerade die Mixtur von Blues, Soul, Zydeco oder Fusion macht den Reiz der Musik von Sonny Landreth aus. (cdstarts.de)

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