CHRIS STAPLETON
CHRIS STAPLETON – STARTING OVER
Der aus Kentucky stammende Sänger und Songschreiber Chris Stapleton und sein Produzent Dave Cobb haben mit Starting Over ein Meisterwerk geschaffen, das es – musikalisch gesehen, „faustdick“ hinter den Ohren hat! Es sind die guten Texte, die auf ein Mindestmaß reduzierten, schnörkellosen Arrangements, die fast mystisch, tiefgründig klingenden Sounds und die eindringlich präsente Stimme Stapletons, die das Album auszeichnen!
„Starting Over“, der Namensgeber zum Album, ist spartanisch instrumentiert, Gitarre, Bass – und Benmont Tench (Heartbreakers) an der Hammond-Orgel geben dem Song die nötige Tiefe. Mit „Devil Always Made Me Think Twice“ hat man im ersten Moment das Gefühl als hätten die Dire Straits die Hände im Spiel – doch weit gefehlt … Stapleton und sein Co-Autor Al Anderson haben hier einen magischen Moment geschaffen. Das bluesige „Cold“ setzt sich sofort im Ohr fest und „When I’m With You“ ist eine wunderbare Countryballade und erinnert ein wenig an die Outlaws der 1970er Jahre. Mit „Arkansas“ ist es dann aber schnell vorbei mit der balladesken Zeit: Der Kentucky Grooner Stapleton zaubert hier eine mitreißende Rocknummer aus dem Hut. Ein Cover von John Fogerty’s „Joy Of My Life“ folgt passend auf dem Fuße: Entspannung ist wieder angesagt!
Es folgen mit „Hillbilly Blood“, „Maggie’s Song“ und dem tiefgründigen „Whiskey Sunrise“ drei Balladen, bevor mit „Worry B Gone“ ein musikalischer Ausflug ins nächstbeste Hony Tonk geplant werden sollte, auch wenn der Text nicht unbedingt an einen Partysong erinnert: Der im Original von Guy Clark geschriebene und gesungene Titel, greift die Themen – Umweltschutz, Gewalt, TV, Radio und Politik auf. Doch damit nicht genug, denn es folgt ein weiterer Clark-Song: „Old Friends“ – im Background hört man Morgane Stapleton, die Ehefrau des Protagonisten und Co-Autorin einiger Songs auf „Starting Over“!
Den härtesten Song und wohl uneingeschränkt das Highlight auf „Starting Over“, haben Mike Campbell und Chris Stapleton mit „Watch You Burn“ geschrieben: Ein mächtiger, sehr düsterer Song, der das Massaker von Las Vegas thematisiert, bei dem im Jahr 2017 Dutzende Menschen ihr Leben verloren: Harter Tobak, ergreifend, wütend, zornig – und auf dem Punkt!
„You Should Probably Leave“ eine rockige Mid-Tempo-Nummer und „Nashville, TN“ – inklusive weinender Steel Guitar, eine wunderbare Hommage an die Music City USA, beenden ein großartiges Album, das mit Sicherheit an seine Vorgänger anknüpfen wird. Stapleton ist ein großartiger Sänger und Songschreiber, der nicht nur mit seinen eigenen Songs zu überzeugen mag, sondern auch Fremdkompositionen wie seine eigenen klingen lassen kann! Großartig! (aus country.de)
CD resp. LP bestellen bei Serge and Peppers Records GmbH
iTunes