DAN BAIRD & STAN LYNCH
DAN BAIRD & STAN LYNCH / THE CHEFS – HEATED & TREATED
Lassen dich nicht vom Namen The Chefs des neuen Projekts des ehemaligen Frontmanns von Georgia Satellites, Dan Baird, und des ehemaligen Tom Petty & The Heartbreakers-Schlagzeugers Stan Lynch täuschen. Die Köche haben noch nie Zeit in der Kochschule verbracht. Ihr Album Heated & Treated entstand anfangs dieses Jahres.
Die beiden lernten sich 1987 beim Rock-Caravan kennen. Dort spielten Tom Petty & The Heartbreakes, Georgia Satellites und die Del Fuegos.
Lynch erzählte, dass es bei einer langen Tour immer wichtig sei, dass du einige Bezugspersonen hättest, mit denen du dich umgeben kannst. Mit Dan sie er während dieser Tour viel zusammen gewesen. Sie wären gemeinsam joggen gegangen. Er sagt, auch, dass sie wohl damals ein bizzares Bild abgegeben hätten, weil sie während des Joggens noch geraucht hätten. Heute unvorstellbar.
Einige der besten Momente dieser Sommertour 1987 wurden leider nicht einmal auf Band festgehalten, erinnert sich Baird. „Ich war mit [Keyboarder] Benmont [Tench] zusammen und er sagte: ‚Hey, willst du ein bisschen rumspielen?‘ Er setzte sich hinter das Kit und ich nahm eine Gitarre und wir begannen das [Rolling Stones] Lied ‚Let It Bleed‘ zu spielen.
„Ich denke, Mike [Campbell] kam vorbei und begann Bass zu spielen. Stan kam herüber und begann zweite Gitarre zu spielen. Und dann kamen Tom Petty und [Bassist] Howie [Epstein], und Tom an, Harmonie zu singen. Ich gehe: „Das ist unglaublich. Ich bin hinter der Bühne und habe die gesamten Heartbreakers für vier Minuten als Backup-Band. Etwas Besseres kann dir wohl im Leben nicht mehr passieren.
Stan und Dan blieben Freunde, als die Tour endete, und Lynch schaute sogar bei den Sessions für Bairds erstes Post-Satellites-Soloalbum vorbei, 1992’s Love Songs for the Hearing Impaired. Er lockte auch den Schlagzeuger und mehrere Heartbreakers ins Studio, um den Song US Blues für das Grateful Dead Tribute Album Deadicated in Angriff zu nehmen. Der Song erschien damals unter dem Bandnamen The Harshed Mellows.
Dan Baird war dann jahrelang mit seiner Band Homemade Sin auf Tour, beendete dies aber Ende letzten Jahres. Er wollte wieder mehr zu Hause sein und mehr auch mit seinen amerikanischen Kumpels musizieren.
In seinem Haus in Nashville hat Dan im Keller ein einfaches Studio eingerichtet. Dort bastelt er immer wieder an neuen Songs, die er jeweils in einer frühen Phase ohne Gesang aufnimmt.
Als Stan Lynch erfuhr, dass Dan an Leukämie litt und zur Regeneration lange zuhause war, beschloss er, ihn zu besuchen. Es gab viel zu reden und irgendwann kamen sie auch auf die Musik zu sprechen. Dan spielte Stan seine Instrumentalspuren vor und fragte ihn, ob er interessiert wäre, Das Schlagzeug dazu beizutragen.
Stan fühlte sich echt geehrt und zögerte anfangs aber noch mit seiner Zusage. Er fand, die Melodien seine so gut, dass man doch noch Texte dazu schrieben müsste. Dan wollte aber von dem nichts wissen. Schlussendlich beschlossen sie, die Sache gemeinsam durchzuziehen.
Lynch nahm die Tonspuren mit zu sich nach Hause und spielte das Schlagzeug dazu ein. Dann trafen sie sich wieder und es mussten einige Anpassungen gemacht werden. Vor allem die Basslinie musste noch dem Schlagzeug angepasst werden.
Bei der Fertigstellung des Albums war ihr ähnlicher Musikgeschmack sehr hilfreich. So konnten sie immer wieder Songs als Referenz aufrufen, welcher der andere natürlich auch kannte.
Ich wusste bis jetzt nichts von Dan’s Vorlieben für den Surf-Sound der 60er Jahre. Aber, genau so kommt mir das neue Album vor. Nicht typisch Dan Baird, aber saugut.
Hörproben und Bestellen