DEE DEE BRIDGEWATER
DEE DEE BRIDGEWATER / MEMPHIS, I’M READY
Mit ihrem neuen Album – einer Hommage an ihre Geburtsstadt Memphis – kehrt die US-amerikanische Sängerin auch zu ihren musikalischen Wurzeln zurück und covert gefühlvoll die großen Songs aus Memphis: von Elvis Presley bis B.B. King.
Zurück in Memphis
„Yes, I’m ready,“ damit eröffnet Dee Dee Bridgewater ihr neues Album. Es führt sie zurück in ihre Geburtsstadt Memphis in Tennessee. Sie hat es aufgenommen nur wenige Straßenecken entfernt von dem Ort, an dem sie zur Welt gekommen ist, dem Collins Chapel Hospital.
Es sind gar nicht mal die Kindheitserinnerungen an diese Stadt, denn schon im Alter von drei Jahren ist sie dort weggezogen; ihre Familie hat sie von den Südstaaten in den Norden nach Flint, Michigan, verfrachtet. Da war die Jobsituation besser, da gab es ein besseres Schulsystem. Aber Dee Dee Bridgewater ist sich sicher, dass sie in den ersten dreieinhalb Jahren ihres Lebens genug Memphis in sich aufgesogen hat. Ihre Mutter musste ihr nach dem Umzug auch erst mal den Südstaatenakzent abgewöhnen.
In Flint lauschte sie dann immer nachts heimlich einem Black-Music-Radiosender aus Memphis. Die Songs von damals hat sie nun für dieses Album gecovert. Sie hat sich auch bei ihren späteren Besuchen immer sehr wohl, sehr zuhause in Memphis gefühlt. So ist sie in den letzten Jahren dieser Stadt und ihrer Musik immer mehr auf den Grund gegangen – und hat erst dabei herausgefunden, dass ihr Vater tatsächlich einst als DJ bei ihrem Lieblingssender gearbeitet hatte.
Lupenreiner Soul
„Memphis … Yes. I’m Ready“ ist ein Album mit „Wohlfühlmusik“, wie sie es selber beschreibt. Dieses Wohlfühlen, das hatte sie nötig nach dem Tode ihrer Mutter, ihr geliebter Hund war außerdem gestorben, und sie hatte zwei schwere Unfälle. Sie hat sich selbst einen Gefallen mit diesem Album getan, und sich bewiesen, dass sie nicht nur Jazz kann. Wir kennen Sie ja als große Jazzsängerin. Hier bringt sie lupenreinen Soul. Die großen Songs aus Memphis in ihren ganz eigenen Interpretationen. Und da ist dann doch auch wieder Jazz drin.
Memphis und die Musik
Dee Dee Bridgewater singt „Don’t Be Cruel“ Auch Elvis Presley.Diesen Song hat sie sich komplett zueigen gemacht. Auch „Hound Dog“ kennt man von Elvis. Den Song hatte kurz vor ihm „Big Mama“ Thornton aufgenommen – und dieser Originalversion fühlt sich Dee Dee Bridgewater deutlich näher. Außerdem kommen vor: „Try A Little Tenderness“ von Otis Redding, Ann Peebles’ „I Can’t Stand The Rain“, “Why Am I Treated So Bad” von den Staple Singers, und „The Thrill Is Gone“ von B.B. King, um einige der Bekanntesten zu nennen. Dee Dee Bridgewater hat Lieder ausgewählt, bei denen man sich gerne an die Originale erinnert, wollte sie aber respektvoll modernisieren. Und diesen Respekt vor den Klassikern hört man, die Liebe zu diesen Songs.
Großartige Musiker und Produzenten
Es ist nicht nur der Gesang von Dee Dee Bridgewater, der das Album so stark macht, es sind nicht nur die Arrangement. Es sind die großartigen Musiker, die den Rahmen für Dee Dee Bridgewater bieten. Man möchte das einfach live erleben, was hier auf Platte eingefangen ist. Die Band hat Kirk Whalum zusammengestellt, selbst bekannt als Saxophonist, und bei diesem Album auch Co-Produzent im Einsatz. Ganz klar: Auch Kirk Whalum ist ein Mann aus Memphis. Br.de