JASMIN TABATABAI
JASMIN TABATABAI & DAVID KLEIN QUINTETT / JAGD AUF REHE
Jasmin Tabatabai singt auf ihrem neuen Album Jagd auf Rehe in fünf Sprachen. Zwar bekennt die Schauspielerin und Musikerin, dass für sie Musik wie Sex sei. Doch der Text macht die Lieder erst richtig gut – wie auch in einer Beziehung.
Jasmin Tabatabai ist eine der erfolgreichsten deutschen Schauspielerinnen, die sich jetzt auch wieder mal als Sängerin präsentiert. Jagd auf Rehe heißt ihre neue CD, die sie mit einer Schweizer Jazzband aufgenommen hat.
David Klein ist der musikalische Kopf dieser hervorragend aufgenommenen CD. Seine Arrangements und eine vorzügliche Band tragen die Sängerin wie auf Wolken durch das abwechslungsreiche Programm. Mit dem Titelstück Jagd auf Rehe ist das persische Lied Shekare Ahoo gemeint, gesungen in der Sprache von Tabatabais Vater und zu dessen Text die Musikerin anmerkt: „Jemand ist verletzt worden durch den Blick des geliebten Menschen und kündigt an, das er oder sie ins Gebirge geht um Rehe zu jagen. Wie das gemeint ist, das erfahren wir nicht. Ist es sinnbildlich gemeint, will jemand wirklich auf die Jagd gehen, will er jemanden verletzten – wir wissen es nicht.“
Von Annie Lennox bis Franz Schubert
Gleich drei Titel von Cole Porter hat sich Tabatabai für ihr neues Album ausgesucht. Darunter auch „Let’s do it“ in der Fassung, die schon Hildegard Knef als „Sei mal verliebt“ gesungen hat. Tabatabai sieht das Covern als Ehrenbekundung und ist begeistert von der ebenfalls singenden Schauspielkollegin Hildegard Knef:
Wenn man Lieder covert und neu aufnimmt ist das immer einen Verbeugung vor denen, diedas bekanntgemacht haben. Und die Knef ist sowieso toll.
Jasmin Tabatabai
Und so covert Tabatabai auf ihrem neuen Album die „Knef“ und die Beatles, Riverman von Nick Drake oder Why von Annie Lennox. Für sie kommt bei der Auswahl der Songs immer erst die Melodie und dann Text.
Musik ist wie Sex, wie wenn Du jemanden kennenlernst und du hast wunderbaren Sex – aber Text ist so, wie wenn Du dann denjenigen kennenlernst und ihn dann toll findest, was eine Beziehung dann richtig gut macht. Und das macht der Text.
Jasmin Tabatabai
Ob Popsongs, Jazzstandards oder französische Chansons – Tabatabai präsentiert unterschiedlichste Lieder in fünf verschiedenen Sprachen und mit größter Stilsicherheit. Darunter auch das „Ständchen“ von Franz Schubert, zu dem ihr David Klein, der Schweizer Bandleader und Album-Partner auf seine typische Art und Weise die Zweifel ausgeredet hat, wie Tabatabai erklärt: „Das Lied, da habe ich wirklich Respekt davor gehabt, weil ich natürlich überhaupt nicht aus der klassischen Richtung komme. Und David, der ist ja der große Mutmacher für mich, der sagt ‚Natürlich kriegst Du das hin, das ist Jazz, wir machen’s ganz einfach, bloß nicht versuchen, das irgendwie klassisch zu singen‘ – ich habe immer das Gefühl, wenn ich mit ihm arbeitet, ich krieg das dann schon hin.“
In der Musik 100 Prozent sie selbst
Im Hauptberuf als Schauspielerin spielt Tabatabai eine Rolle, sie ist Ermittlerin in der ZDF-Serie „Letzte Spur Berlin“. Sie hofft, dass Ende Juli die Dreharbeiten zur immerhin 10. Staffel der erfolgreichen Serie beginnen können. In diesem Beruf, sagt sie, könne man immer eine gewissen Distanz zum Charakter wahren. Auf der Bühne, als Sängerin, gibt es diese Distanz nicht – weshalb sie sich schon freut, wenn sie mit ihrer Band im Herbst hoffentlich wieder auftreten kann.
Wenn ich auf der Bühne stehe, bin ich natürlich Jasmin. Wenn ich singe, das bin dann schon ich, das ist alles 100 Prozent ich, da ist keine Rolle, die man spielt.
Jasmin Tabatabai
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