KIRK FLETCHER
KIRK FLETCHER / MY BLUES PATHWAY
Der 41-jährige, aus Kalifornien stammende und jetzt in der Schweiz lebende, Afroamerikaner Kirk Fletcher gilt als einer der besten Blues-Gitarristen weltweit. Als Sohn eines Baptistenpfarrers lernte er bereits in seiner Kindheit die Gospel- und Bluesmusik kennen und schätzen. So geprägt, ist es nicht verwunderlich, dass seine musikalische Ausrichtung tief im Rhythm & Blues und in der Soulmusik verankert ist.
Sein neuestes Album „My Blues Pathway“, welches jetzt Ende September in den Handel kam, lebt daher auch von all diesen Einflüssen, insbesondere aber dem Soul, gepaart mit funkigen Elementen. Alle zehn Songs des Albums sind modern arrangiert, mit viel, aber nie störenden Bläsern im Hintergrund. Als i-Tüpfelchen kommt dann noch Fletchers warme und gefühlvolle Stimme hinzu.
Eingespielt im Hertz Workz Studio (Los Angeles) mit namhafter Unterstützung von Charlie Musselwhite an der Harmonika, Josh Smith an der Resonator-Gitarre und Robert Crays langjährigem Bassgitarristen Richard Cousins, der auch an zwei Titeln („No Place To Go“ und „Love Is More Than A Word“) mitgearbeitet hat, ist ein absolut hörenswertes Album entstanden.
Bereits der Midtempo-Opener des Albums Ain’t No Cure For The Downhearted besticht durch Fletchers funkiges Gitarrenspiel und legt den Grundstein für die weitere musikalische Ausrichtung der folgenden Tracks. Der Song selbst handelt im wesentlichen von der Suche nach dem Glück, welches man nur in sich selbst finden kann.
No Place To Go wurde bereits im Juli diesen Jahres als Single veröffentlicht (siehe das verlinkte Video), welches sehr schön die gesamte Stimmung des Albums wiedergibt.
Auch mit Love Is More Than A Word, einem Song über verlorene Liebe, und dem mit autobiografischen Inhalten versehenen Struggle For Grace, geht es ruhig und entspannt weiter.
I’d Rather Fight Than Switch ist eine beschwingt dargebrachte Coverversion, die der Sänger und Saxophonist A. C. Reed bereits im Jahre 1965 veröffentlicht hat. Aber natürlich beherrscht Kirk Fletcher auch den klassischen Slow-Blues, hier zu hören in Heart So Heavy, wenngleich wieder leicht funkig angehaucht.
Auch Fattening Frogs For Snakes, ursprünglich aus der Feder von Sonny Boy Williamson stammend, ist eine tolle Bluesnummer. Gut tanzbar ist das flottere Instrumentalstück D Is For Denny, eine Eigenkomposition zu Ehren von Denny Freeman, der in den 90’ern einen großen musikalischen Einfluss auf Fletcher ausübte.
Der letzte Song des Albums Life Gave Me A Dirty Deal, ist ein ruhiger Deltablues mit Charlie Musselwhite an der Bluesharp und Josh Smith an der Resonator-Gitarre und bietet einen perfekten Abschluss für diese insgesamt sehr gut gemachte Scheibe.
Auch wenn fast alle Songs des Albums in Stil und Tempo recht ähnlich sind, wird es nie langweilig zu zuhören. Die Musik ist so etwas von relaxed, dass man sie am liebsten träumend bei einem Sundowner im Sonnenuntergang genießen möchte.
Fletchers eigenen Worten zufolge, ist es ihm wichtig eine eigene Stimme als Musiker zu finden und Musik zu machen, die aus seinem Herzen entspringt. Mit dem vorliegenden Werk ist ihm das absolut gelungen. (aus sounds-of-south.de)
Hörproben
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