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CD-Tipps

LLOYD JONES

LLOYD JONES / TENNESSEE RUN

Lloyd Jones wird ab und zu auch als bestgehütetes Geheimnis des Blues gehandelt. Und, es ist schon so, es gibt leider viel zu wenig Leute, die ihn und seine Musik kennen. Der Mann aus Portland (Oregon) ist ein grossartiger Gitarrist, Sänger und Songwriter. In Musikerkreisen ist er sehr beliebt und auch gefragt. Ich habe ihn, wen erstaunt es, im Umfeld von Delbert McClinton kennengelernt. Er war einige Male auf den früheren Cruises dabei und dort habe ich auch seine Alben gekauft. Das Ganze gipfelte dann in einer höchst erfreulichen Zusammenarbeit mit Tommy Castro und Jimmy Hall, die auch immer auf der Cruise dabei waren. Triple Trouble hiess das Album, welches die drei Cracks zusammen aufgenommen haben.

Dann war Lloyd Jones plötzlich kein Thema mehr auf der Cruise und es blieben auch neue Alben aus. Keine Ahnung, was da passiert. 2020 entdeckte ich ihn aber wieder auf dem Schiff. Er war als Gast dabei und hat bei einigen Sessions mitgemacht. Bei dieser Gelegenheit habe ich auch erfahren, dass er bei Kevin McKendree, dem Keyboarder von Delbert McClinton, im Rock House in Franklin war und dort aufgenommen hat. Dabei waren weitere Musiker aus dem Umfeld von Delbert. Steve Mackey z.B., der langjährige Bassist. Oder Quentin Ware, der aktuelle Trompeter der Band, Aber auch Kevin Blevins, der Drummer von John Hiatt und Freund der Familie McKendree. Die Aussicht auf ein neues Album von Lloyd Jones in dieser Konstellation machte mich ganz kribbelig. Nur musste ich jetzt fast ein Jahr lang warten, bis es endlich erschienen ist.

Das Warten hat sich gelohnt. Tennessee Run entspricht dem, was ich von diesen Boys erwartet habe. Es ist mehr als nur ein Album für die Wartezeit bis zum nächsten Werk von Delbert McClinton. Dieser ist übrigens bei Everybody’s Somebody’s Fool als Duettpartner mit dabei. Teresa James, die dieses Jahr eine Grammy Nomination hatte, singt bei I Wish I Could Remember Loving You  mit.  Jones hat total 14 Songs für dieses Album geschrieben und diese gehen in eine ähnliche Richtung wie Delbert’s Songs. Es sind sumpfige Bluesnummern, Roadhouse-Two-Beats und Rhythm & Blues Nummern alter Schule, die man zu hören kriegt. Jones nennt seinen Stil Swampified American Roots Music.

In Nashville wird ja zur Zeit generell sehr erfolgreich Bluesmusik produziert. Tom Hambridge arbeitet dort (für Buddy Guy und viele andere). Auch Keb’ Mo’ hat sich in Nashville niedergelassen. Und dann ist da eben dieser Kevin McKendree. Er ist im Moment einer der besten Produzenten für diese Art Musik, die sich zwischen Blues, Soul und Country bewegt. Das hat er auch bei den Produktionen für John Hiatt, Delbert McClinton, Tinsley Ellis etc. bewiesen. Ausserdem steht mit ihm natürlich auch immer ein erstklassiger Keyboarder zur Verfügung.

Es wäre allen Beteiligten zu gönnen, wenn Lloyd Jones mit diesem Album endlich wieder durchstarten könnte. Für mich ist es schon jetzt eines der besten Alben des Jahres.

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