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CD-Tipps

SETH JAMES

SETH JAMES – DIFFERENT HAT

Der Tag ist nicht mehr so fern, an dem Delbert McClinton nach seinem Abschied von den Bühnen auch seinen defintiven Rücktritt erklärt.

Ich habe mir schon lange Gedanken gemacht, wer diese Lücke dereinst schliessen könnte, wenn der grosse Meister aufhört, Musik zu machen.

Im vergangenen Jahr hat Lloyd Jones aus Portland, Oregon, ein überzeugendes Album veröffentlicht, welches in grossen Zügen schwer an die Musik von Delbert erinnert. Blues und Soul mit einer Prise Country versetzt. Musikalisch absolut auf der Höhe. Die Stimme von Delbert bleibt aber einzigartig.

Und nun hat Seth James nachgezogen. Bereits sein letztes Abum war stark, aber mit Different Hat schleicht er sich ganz nah an Delbert ran. Kein wunder, der Produzent ist Delbert’s Keyboadrer Kevin McKendree und auch sonst wurden Delbert-erprobte Musiker ins Studio geholt.

Die Songs sind sehr gut und die Produktion herausragend. Seth James hat einen Reisensprung gemacht in den letzten paar Jahren.

Hier, was bluesrockreview.com darüber schreibt.

Different Hat von Seth James ist Soul der alten Schule mit viel Energie. Mit seinen 14 Tracks fliegt das Album dank James‘ cleveren Arrangements und bluesigem Gesang nur so dahin.

Der Sänger und Gitarrist aus West Texas hat bereits solo und mit The Departed gearbeitet. Different Hat, auf dem James solo zu hören ist, bietet eine solide Mischung aus Eigenkompositionen und Covers, die es James ermöglicht, verschiedene Stile zu erkunden und seine Vielseitigkeit zu zeigen, ohne dabei den modernen Rhythm & Blues-Sound zu vernachlässigen.

James ist auch bereit, seinen musikalischen Horizont zu erweitern. Er nimmt sich Delbert McClintons „Solid Gold Plated Fool“ vor, lehnt sich an den Country-Sound an, lässt das Klavier im Vordergrund stehen und setzt auf einen coolen Groove, der mit Bläsern ergänzt wird. James‘ Stimme ist auf dem gesamten Album gut, immer ehrlich und verbunden, aber hier zollt er dem gefühlvollen Gesang von McClintons Original Tribut und zieht seinen Hut, während er gleichzeitig wie er selbst klingt.

James nimmt sich auch „He Don’t Love You (And He’ll Break Your Heart)“ vor, einen Song von Levon and the Hawks, der von Robbie Robertson geschrieben wurde. Wenn Ihnen die Namen Levon (Helm) und Robertson bekannt vorkommen, liegt das daran, dass es die Band war, bevor sie die Band war. Der Song ist ein reiner 60er-Jahre-Ohrwurm, was angesichts der Zeit, in der er erstmals veröffentlicht wurde, auch Sinn macht. Auch hier arbeitet James das Original heraus, so dass es noch ein bisschen mehr nach Retro klingt als die Version von Levon and the Hawks.

„Big Trouble“, geschrieben von James, ist bluesorientiert, mit Bläsern, die die Hook des Songs verstärken, und Background-Sängern, die alles ausfüllen. Der Groove ist ein Schluckauf und der gesamte Track swingt, jeder Teil des Stücks passt genau zusammen, wie in einem Science-Fiction-Film, in dem das Monster explodiert, sich dann aber zum Leidwesen des Helden wieder zusammensetzt. „Moonpies“, ein weiteres James-Original, hat ein Dr. John-Piano und eine Muppet-eske Süße. Der Text ist eine lustige Hommage an einen Teilnehmer des Santa Rosa Roundup Rodeo, das in Vernon, Texas, stattfindet: „Ich würde kleine Steine aus großen Steinen machen / Einen Zaun um New Orleans bauen / Nach Moonpies tauchen / Mit Messern auf einem Trampolin jonglieren / Nur für eine Chance, die Santa Rosa Roundup Queen in die Finger zu bekommen.“ Die kindliche Dramatik passt perfekt zum gesungenen Refrain.

James betritt kein Neuland, er pflegt vielmehr das bewährte Terrain so gut es geht. Ihm geht es nicht darum, sich neu zu erfinden, sondern das Beste aus jedem Song – seinem eigenen oder dem eines anderen – auf Band zu bannen, damit jeder es genießen kann. Different Hat ist bluesiger Soul, der gut gemacht ist.

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