BAND OF HEATHENS
THE BAND OF HEATHENS / STRANGER
Die Band Of Heathens aus Austin/TX beehrt uns mit einem wunderbaren, neuen Album. Stranger, inspiriert von den „bizarren“, außergewöhnlichen Zeiten der Pandemie, zeigt die Band textlich und musikalisch beachtlich innovativ, kreativ und in blendender Verfassung.
Wie Mitbegründer Ed Jurdi einräumt, ist es sicherlich ein ungewöhnlicher Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines neuen Albums. „Die seltsamste“, sagt er. „Vielleicht keine seltsame Zeit. Seit wir angefangen haben, hat es im Musikgeschäft weitreichende, revolutionäre Veränderungen gegeben, aber in dieser globalen Pandemie sind wir nur ein Mikrokosmos“.
„Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir uns während der Pandemie direkt an unsere Fangemeinde wenden konnten“, fügt Mitbegründer Gordy Quist hinzu. „In den letzten Monaten haben wir vier Nächte pro Woche per Live-Streaming persönliche Privatkonzerte für unsere Fans übertragen und eine Nacht pro Woche öffentlich per Live-Streaming mit der gesamten Band, die von ihren jeweiligen Heimatorten in Kalifornien, Texas, North Carolina und Tennessee hereingezoomt ist. Zuerst schien es sehr merkwürdig, bis diese Mauern zu fallen begannen und uns klar wurde, wie sehr wir durch das Gewebe der Musik miteinander verbunden sind.
Bei dem durchweg hervorragenden Songmaterial lassen Ed Jurdi, Gordy Quist & Co. einige wunderbare psychedelische Momente einfließen, wobei die Keyboards neben den Gitarren etwas mehr an Bedeutung gewinnen. Die Grundstimmung des Albums ist überwiegend sehr positiiv, zuweilen sogar „pure fun“, wenngleich es auch, den Zeiten entsprechend, durchaus mal einen düsteren Moment gibt. Die Band ist klasse drauf und vermittelt das auch. Tracks wie beispielsweise der erdige, kernige, toll groovende AmericanaCountryrock-Opener Vietnorm, das kraftvolle, in ein dreckig raues Soundgebilde eingebundene, psychedlisch epische, etwas düstere Black Cat, die sehr schöne, zwischen ruhigeren und kräftigeren Momenten hin und her schwankende, sehr gefühlvoll vorgetragene Americana-Nummer How do you sleep?,die von wunderbaren Harmoniegesängen und einer ganz feinen Melodie bestimmte, schön Stripped downinstrumentierte Ballade Call Me Gilded„, der klasse ins Ohr gehende, aber raue, mit verzerrter E-Gitarre, einem Hauch Psychedelia und etwas Heartland Rock-Flair in Szene gesetzte Rootsrocker South by somewhere, der kräftige, staubige, ein gewisses Greatful Dead Retro-Feeling ausstrahlende, mit toller Pedal Steel verzierte Roots-/Countryrocker Asheville Nashville Austin (hätte auch sehr gut auf das letzte, hervorragende Trigger Hippy-Album Full circle & then some gepasst), oder auch die wunderbare, melodische Americana-Ballade Before the day is done demonstrieren eindrucksvoll das unverändert hohe musikalische Level, auf dem die Band Of Heathens nach wie vor unterwegs ist. Produziert hat diesmal übrigens Tucker Martine. Ein großartiges Album!
Hörproben
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