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ZUM TOD VON POLO HOFER

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„I vermisse di“

 

Ich sass gestern Abend in einem Restaurant in Pratteln. Zusammen mit einem Freund waren wir auf dem Weg zum Konzert von Kenny Wayne Shepherd. Dann kam der Anruf eines Freundes. Polo sei tot, teilte er mit. Obwohl damit gerechnet werden musste, war es trotzdem ein Schock. Sollte nun Polo wirklich nicht mehr unter uns sein. Der grossartige Musiker, Musikkenner, Philosoph und Entertainer, mit dem wir so viele grossartige Erlebnisse hatten.

Mein letztes Erlebnis liegt etwas mehr als ein Jahr zurück. Im März 2016 machten wir endlich die dreistündige Sendung mit dem Vergleich von schweizerdeutschen Rocksongs mit den Originalen. Es war ein Projekt, welches wir schon vor vielen Jahren angestossen und trotzdem noch nicht realisiert hatten.

Polo war damals in einer recht guten Verfassung und ich habe die Produktion der Sendung mit ihm zusammen genossen.

Einmal mehr überraschte er mich mit seinem Wissen über die Musik und würzte die Sendung mit seinem Witz und seinen Stories. Am Schluss der Sendung sagte er, wir machen dann och einen zweiten Teil. Es gibt noch genügend andere Songs, die wir besprechen müssen.

Doch, dazu kam es leider nicht mehr. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich rapid und als ich während der Vernissage zur Ausstellung „Saitensprünge“ seine Video-Grussbotschaft sah, war ich geschockt, wie krank Polo unterdessen aussah.

Wir telefonierten noch ab und zu zusammen und Polo war immer zuversichtlich und sprach von seinen Projekten, die er noch realisieren wollte. Von seinen Bildern, aber auch vom Album mit den englischen Songs, welche er bereits aufgenommen hatte.

Gegen aussen haderte er nie mit seiner Krankheit. Wie es in seinem Innern ausgesehen hat, weiss niemand.

Ich erlebte Polo mehrheitlich im musikalischen Umfeld. In meiner Jugend als Musikkonsument und Fan. Als er mit Polos Pop Tales auftrat imponierte mir vor allem, dass er als Schlagzeuger der Leadsänger war.

Später war ich dabei beim legendären Rumpelstilz-Konzert auf dem Bundesplatz. Noch etwas später engagierte ich ihn ab und zu für Events, die wir organisierten. Es war aber damals eine noch recht distanzierte Beziehung. Ich gehörte nicht zu seinem Freundeskreis.

Als ich 1991 die Südstaaten bereiste, war Polo mit seiner Truppe immer einen halben Tag vor mir vor Ort. Das erfuhren wir aber erst später.

Als ich 1999 zum ersten Mal auf die Cruise von Delbert McClinton ging, lernten wir uns besser kennen. Bei den Konzerten von Delbert und seinen Freunden kamen wir ins Gespräch und stellten fest, dass uns musikalisch eine Seelenverwandschaft verband.

Polo war es dann auch, der darauf bestand, dass ich bei der Schweizer Rock- & Bluescruise mitmachte. Nach der 5. Ausgabe zogen wir uns beide davon zurück.

Eines der vielen Highlights in Polos Karriere. Gemeinsam auf der Bühne mit seinem Heroe Delbert McClinton.

Im Verlauf der Jahre hatte ich Polo einige Male in meiner Sendung zu Gast. Es war jedes Mal ein Highlight und die Gespräche über Musik dauerten meistens noch einige Stunden weiter.

Was ich an Polo auch immer bewunderte war, wie er mit seiner unglaublichen Bekanntheit umging. Man konnte ja in der deutschen Schweiz wirklich nirgends mit ihm unterwegs sein, ohne dass ihn die Leute erkannten. Aber Polo war immer freundlich zu den Leuten und hatte für alle einen Spruch parat. Nicht unbedingt selbstverständlich, wenn man sieht, wie sich andere Promis in der Öffentlichkeit verhalten.

Polo wird mir fehlen. Seine Musik, seine Sprüche, seine Art. Er war einmalig und hinterlässt eine grosse Lücke.

 

Ihm zu Ehren wird die Sendung Wop Bop A Loo Bop vom 21. März 2016 am Montag, 31. August 2017 ab 20 Uhr auf Radio fr. wiederholt. Es war eine der letzten Radiosendungen, die Polo machte.

R.I.P Polo!

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